Moderation – alles klar, oder?

Danke für die positive Resonanz zum Testlauf, alles paletti und jetzt geht’s so richtig los. Am Anfang war das Wort, so steht es in der Bibel. Und da ist bei „Moderation“ doch alles klar, oder vielleicht nicht? Eine erste Verunsicherung……

Als ich ein junger Hupfer in diesem Geschäft war, da war die Welt noch in Ordnung: (Kommunikations)-Training war Training, Moderation war Kärtchen und Neuland und Beratung war (wenn man zeitgemäß war) systemisch gefinkelt, jedenfalls was anderes. Außerdem gab’s noch Showmaster, Radiosprecher, Zirkusdirektoren und Diskussionsleiter. Und heutzutage? Alles ist Moderation. Und wenn man es wirklich auf die Spitze treiben will, dann sind auch Führungskräfte inzwischen Moderatoren, die unter Tarnung ihrer Führungaufgabe Ergebnisse herbeimoderieren sollen.

Jetzt könnte man sagen: eh wurscht wie man das alles nennt, Namen sind Schall und Rauch. Ein bissel stimmt das auch. Ich finde es nur lästig, immer wieder erklären zu müssen was ich wirklich mache. Nein, ich bin nicht der kleine Gottschalk, nein, ich bin auch keine Heidi Klum und auch nicht die von mir verehrte Frau Thurnherr und der großartige Johannes Kaup und schon gar nicht bin ich ein Mecky.

Heutzutage höre ich  manchmal ersatzweise „Businessmoderation“.  Gut gemeint  und doch kommt es mir wie ein Akt der Verzweiflung vor. Ist dann alles Moderierte „Geschäft“? Oder wäre Welfarearbeit keine Moderation?

Kurz und gut, ich kann das jetzt auch nicht lösen, aber was ich jetzt für dich tun kann: ich kann mich ein für alle mal outen was  ich unter Moderation verstehe und worum es daher in diesem Blog geht.

Für mich ist Moderation „die Begleitung einer strukturierten Interaktion auf ein Ziel hin“. Das klingt ein wenig g’schraubt, aber ich halte jedes Wort für wichtig.

Begleitung: Ja, Moderation hat auch Leitungsaspekte (darauf werde ich ein andermal eingehen), aber die eigentlichen Chefitäten sind die TeilnehmerInnen. Das ist der Unterschied von Lotse und Kapitän. Ich bin inzwischen dazu übergegangen auch den Begriff „Prozessbegleitung“ zu verwenden, um diese beiden Aspekte mehr in den Vordergrund zu rücken.

Interaktion: Genau, das ist es worum es geht. Moderation ist kein Schaubühnengeschäft, sondern die wahren Abenteuer passieren zwischen den TeilnehmerInnen.

Strukturiert: Die eigentliche Leistung der Moderation liegt in der Strukturierung. So wie die Wasserbauer die Flussbette bauen durch die das Wasser munter durchplätschert. Und wenn plötzlich unvermutet der Berg im Weg steht, dann staut es sich.

Auf ein Ziel hin: Beim Wasser ist das Ziel immer klar, das will zum Meer, egal wie lange es dauert. In der Moderation ist man ohne klares, abgestimmtes Ziel im Irrgarten der Leidenschaften gefangen. Und gute Nacht.

Daraus ergibt sich auch zwanglos wie Exzellenz und Meisterschaft in der Moderation/Prozessbegleitung entsteht: Es ist die Kombination

  • einer empathischen und vertrauenswürdigen Haltung als Guide,
  • mit der Fähigkeit Ziele zu akkordieren, die zwar stretchen, aber realistisch erreichbar sind
  • und der letztlich fast magischen Intutition wie der Weg nach sach-logischen und psycho-logischen Gesichtspunkten am besten ausgelegt wird.

Nein, da ist keine Raketentechnologie, und trotzdem: Meisterschaft in diesem Metier ist eine Fähigkeit, die es in sich hat. Welcome on board.

Viel Inspiration in meinem Blog.

Demnächst: 6. – 8. Juni 2024 Moderation klassisch

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Die Essenzen der Moderation
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