Frage an mich: Worin besteht deiner Erfahrung nach der Unterschied zwischen einer richtig guten und einer mittelmäßigen Großgruppenmoderation – und was muss ich tun, damit der Unterschied spürbar wird?
Hmm, Großgruppenmoderation ist speziell, da ist für „richtig gut“ 75% die Planung: alles ist inhaltlich und emotional am Punkt und die Dramaturgie passt. Da gehört eine saubere Auftragsklärung dazu, die Integration der Häuptlinge, eine kluge Vorbereitungsgruppe und passende Logistik. Vor Ort die An- und Abmoderation lt. Liste + das Handling der Zwischenräume. Moderation ist Kunsthandwerk, 1000 kleine Dinge richtig tun. Das ist die Basis für den Flow. Das ist schon ziemlich gut, mehr als die Menschen gewohnt sind.
Dann wird es spannend. Ich würde sagen für „richtig gut“ ist die persönliche Präsenz zentral, ein offenes Herz und eine energiebewusste Sprache kommen noch dazu.
Mir fällt dazu eine Begebenheit ein, die für mich persönlich richtungsweisend war. Vor ungefähr 15 Jahren bin ich in einem Seminar bei einer meiner Guras, Birgitt Williams, Genuine Contact, gesessen und sie hat die Geschichte erzählt von einem Auftraggeber für eine Open Space Veranstaltung, der sie gefragt hatte, wie sie sich für einen Open Space vorbereitet. Sie hätte geantwortet “I practice every day“. Mir war sofort klar, dass sie nicht täglich Checklisten memoriert, sondern dass sie Praktiken meint, die die Präsenz erhöhen. Das ist bei mir auf offene Scheunentore gestoßen, weil ich mich sowieso grade für Spiritualität, Yoga und Meditation interessiert habe. Recht hat sie gehabt! Das hat mein Leben verändert. Eine von drei, vier Situationen in meinem Leben, bei denen ich gewahr bin, dass sie eine Wende eingeleitet haben.
Ich finde, die beste innere Ausrichtung für wirkungsvolle Leadership ist die Kombi von Klarheit in der Absicht und der Offenheit dafür, wie sich das Ergebnis manifestiert.
Strich drunter: Für die ersten 75% kann ich dich unterstützen, das was für „richtig gut“ dann noch fehlt, bringst du mit, oder entfaltest du noch.